Als ich anfing, mich zu mögen, hörte ich auf, andere zu hassen
Als ich anfing, mich zu mögen, hörte ich auf, andere zu hassen

Wenn ich früher jemanden nicht mochte, dann meist deshalb, weil ich mich von ihm oder ihr nicht gemocht fühlte. Ich glaubte, ich reagierte auf die anderen, die mir ihrerseits
keine Sympathie entgegenbrachten. Dann stieß ich auf das Gesetz der Anziehung und auf die Theorie, dass es genau umgekehrt sei. Die Antipathie der anderen ist laut dem Gesetz
der Anziehung eine Konsequenz meiner Antipathie.
Angespornt durch dieses Wissen begann ich nach Aspekten Ausschau zu halten, die mir an anderen sympathisch waren. Ich wollte meine Aufmerksamkeit bewusst auf positive Facetten richten.
Das gelang mir insofern, dass mich andere oft sympathisch fanden. Doch ich mochte sie weiterhin nicht.
Eines Tages fiel mir folgender Spruch zu: Derjenige, den niemand mag ist besser dran, als derjenige, der niemanden mag.
Das war ich - dieser Spruch definierte mich. Und er traf mich direkt ins Herz. Ich sah meiner dunkelsten Seite ungefiltert ins Gesicht und schämte mich. Was war nur los mit mir?
Warum mochte ich niemanden? Egal, wie nah mir jemand stand, ich fand immer etwas, was ich kritisieren oder ablehnen konnte.
Ich erkannte die Ursache nicht und hatte darauf deshalb auch keine Antwort. Erst vor ein paar Jahren stellte ich fest, dass sich meine Ansicht über andere Menschen unmerklich
verändert hatte. Ich konnte nicht sagen, was diese Veränderung ausgelöst hatte und wie lange sie schon andauerte. Ich merkte nur, dass es plötzlich anders war.
Heute weiß ich, dass ich durch die konsequente Arbeit mit dem Gesetz der Anziehung ein neues Verhältnis zu mir selbst entwickelt habe. Besonders das Buch
Liebe, was du hast, dann bekommst du, was du willst: Ein Workshop in Wundern von Melody Beattie hat mir dabei sehr
geholfen. Die Übung, die Beattie empfiehlt, basiert auf der Idee, unsere dunkelsten Seiten betrachten und annehmen zu müssen, damit sie sich lösen können. Und meine dunkelste
Seite sagte mir, dass ich mich selbst überhaupt nicht annahm.
Ich verstand durch die Übung von Beattie, dass ich früher alle hasste, weil ich mich selbst hasste. Als ich anfing, positive Aspekte an anderen zu suchen, veränderte
sich auch das Verhältnis zu mir selbst. Ich kam in Kontakt mit positiven Gedanken und Gefühlen, die vorher zugeschüttet waren. Als ich mir das erste Mal in Gedanken sanft
zuflüsterte “ich mag mich” und dabei keinen Stich im Magen und Herzen spürte, fühlte ich, dass ich ein neuer Mensch geworden war.
Heute weiß ich: Seitdem ich mich mag, bin ich auch in der Lage der Welt Zuneigung zu schenken. Wo ich früher glaubte, es sei eine noble Form von Bescheidenheit,
sich nicht zu mögen und die Selbstliebe als egoistisch betrachtete, bin ich heute überzeugt, dass wir erst durch die Selbstliebe im Stande sind, uns von unserem Ego loszusagen,
mit der positiven Seite in uns in Verbindung zu treten und Liebe in die Welt zu bringen.
sohumraya Namasté